Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung

ESG-Fonds sind aktuell ein starkes Thema. Wir schauen uns etwas genauer an, was ESG bedeutet, welche Vorteile ESG-Anlagen für Investoren bieten und warum die Ciconias Gruppe ESG-Faktoren als wichtig einstuft.
Was bedeutet ESG?
ESG steht für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Führung). Obwohl ESG-Faktoren kein Teil der notwendigen Finanzberichterstattung sind, steigt die Zahl der Unternehmen, die freiwillig darauf zurück greifen. Dies liegt darin begründet, dass immer mehr Unternehmen versuchen, Investoren entgegen zu kommen, die den ESG-Index für ihre Analysen nutzen. Risiken und Chancen einer Anlage sind heute immer stärker auch davon abhängig, ob Unternehmen hinsichtlich gesetzlicher Verordnungen compliance-fähig sind. Dies ist heute umso relevanter, weil seit dem 1. Januar 2022 die EU-Taxonomieverordnung bestimmt, was als ökologisch nachhaltiges Wirtschaften gilt. Auf der einen Seite sind von dieser Einstufung z.B. Förderungen abhängig, die ein Unternehmen beantragen kann. Auf der anderen Seite stehen Strafen, die verhängt werden können, wenn ein Unternehmen gegen bestimmte Verordnungen verstößt.
ESG-Fonds bieten zusätzliche Parameter, um potentielle Anlagen einzuschätzen
Der ESG-Index hilft deshalb nicht nur Investoren, sich am Markt zu orientieren, sondern bietet auch Unternehmen ein Mittel, sich nicht nur hinsichtlich rechtlich notwendiger Maßnahmen als anschlussfähig zu erweisen, sondern darüber hinaus auch in Bezug auf gesellschaftliche Themen am Puls der Zeit arbeiten. Der weitläufige und vor allem freiwillige Bezug auf ESG-Faktoren zeigt, dass ökologisch nachhaltige Wirtschaftsprozesse nicht nur trenden, sondern im wirtschaftlichen Mainstream angekommen sind und handfeste geschäftliche Vorteile bringen.
Umweltschutz ist im Mainstream angekommen
Um den Anlageprozess für Investoren attraktiver zu gestalten, arbeiten heute einige internationale Institutionen wie z.B. die Global Reporting Initiative (GRI), das Sustainability Accounting Standards Board (SASB) oder die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) daran, ESG-bezogene Standards zu formulieren. Ein weiters Beispiel hierfür ist die britische NGO “FAIRR”, die einen Klimarisiko-Index für Treibhausgasemissionen erarbeitet hat. Die Organisation erstellt aktuell einen Report über Arbeitsbedingungen in Nahrungsmittelbetrieben und behandelt damit den Faktor Unternehmensführung (governance). Die ersten Ergebnisse sind zwar nicht neu, bestätigen aber noch einmal, dass z.B. das Gehaltsmodell eines Unternehmens nicht nur Einfluss auf die Fehltage der Mitarbeiter hat, sondern auch auf ihre Bereitschaft, berufliche Herausforderungen konstruktiv anzugehen.
ESG-bezogene Standards werden immer wichtiger
FAIRR besteht aus einem Netzwerk von Investoren, die Vermögenswerte von mehr als 50 Billionen Dollar auf sich vereinigen. Die gesammelte Finanzkraft hinter FAIRR zeigt, dass ESG-bezogene Überlegungen auch im wirtschaftlichen Sinne kein Nischendasein mehr fristen, sondern starke Argumente liefern, um sich für oder gegen bestimmte Investitionen zu entscheiden. So ist der Faktor Umwelt (environment) spätestens seit dem Pariser Klimaabkommen ein zunehmend wichtiges Investitionskriterium, weil in den kommenden Jahren mehr und mehr gesetzliche Vorschriften in Kraft treten werden, die bestimmte Produktionsweisen entweder verbieten oder durch finanziellen Mehraufwand unrentabel machen. Um auch in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben, müssen Unternehmen deshalb schon heute damit anfangen, ESG-Faktoren in ihre Geschäftspläne einzuspeisen. Am Beispiel des Möbelgiganten IKEA, lässt sich darüber hinaus zeigen, dass der Faktor Umwelt heute auch immer eindeutiger mit dem sozialen Faktor (social) zusammen gedacht werden sollte.

Investoren Netzwerke bündeln hohe Vermögenswerte auf ESG-Fonds
Zunächst möchte Ikea bis 2030 klimapositiv sein, d.h. das Unternehmen möchte mehr CO2 einsparen, als es emittiert. Dies liest sich zunächst als rein rechnerische Aufgabe. Schaut man sich aber die Maßnahmen an, die Ikea zu diesem Zweck umsetzt, zeigt sich die Überschnittsmenge zwischen umweltbezogenen und sozialen ESG-Faktoren. So setzt das Möbelimperium auf erneuerbare Energien bei der Möbelherstellung und dem Geschäftsbetrieb in den einzelnen Möbelhäusern, bietet die Wiederaufbereitung von alten Möbeln an und verkauft nun auch vegane Alternativen zu den Klassikern auf der Speisekarte. Neben den für das Emissionsziel rechnerisch relevanten Ergebnissen dieser Maßnahmen, ergeben sich hier Synergieeffekte, die sich für Werbung und Marketing einsetzen lassen und eine dementsprechend starke Rolle in der Unternehmenskommunikation spielen.
ESG-Faktoren sind starke Faktoren in der Unternehmenskommunikation
Ikeas Rekordumsätze von 2021 zeigen schließlich, dass der Fokus auf nachhaltige Wirtschaft nicht nur positiven Einfluss auf die Geschäfte hat, sondern dass sozio-ökologische Überlegungen bereits im wirtschaftlichen Mainstream angekommen sind. Es wird deshalb auch für Anleger immer wichtiger, beurteilen zu können, ob ein Unternehmen hinsichtlich der EU-Taxonomie-verordnung anschlussfähig ist. Diese ist seit dem 1. Januar 2022 in Kraft und regelt, nach welchen Kriterien ökologisch nachhaltiges Wirtschaften eingestuft wird. Für den Finanzsektor bedeutet das konkret, dass Finanzdienstleister, die ein Produkt als nachhaltig bewerben wollen, nun auch belegen müssen, nach welchen Kriterien sie ihr Produkt so einstufen. Hier greift spezifisch das Sustainable Finance Package, welches im Rahmen der EU Taxonomie dabei helfen soll, die Nachhaltigkeitsziele auch über den Finanzsektor in Angriff zu nehmen.
Regulierung der ESG-Taxonomie sorgt für Transparenz

Für die Ciconias Gruppe bedeutet das ein klares Bekenntnis zur ökologischen Transformation – wir investieren in Firmen, die nicht nur selbst möglichst grün arbeiten, sondern im Bestfall auch anderen Unternehmen helfen, ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und gleichzeitig ihre Wirtschaftlichkeit zu steigern. Schlüsselthemen sind dabei Energiesparpotentiale und Verschleißverminderung auf industriellem Niveau. Dies tun wir im Sinne von ESG-compliance nicht nur, um unsere Finanzierungs- und Refinanzierungsmodelle hinsichtlich regulatorischer Notwendigkeiten zu optimieren, sondern auch, um unserer Verantwortung für die Zukunft gerecht zu werden.
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