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Faktor 5 - wirtschaftliches Wachstum und ökologische Nachhaltigkeit

Die Formel für nachhaltiges Wachstum


Faktor 5, Ernst Ulrich von Weizsäcker. München, 2010.

Erhältlich z.B. hier:

 


Die Kombination aus technologischem Fortschritt und nachhaltigem Ressourcenmanagement bietet starkes wirtschaftliches Potential für alle beteiligten Geschäftszweige.


Um irreversible Umweltschäden abzuwenden müssen Ressourcenmanagement und technologischer Fortschritt kombiniert werden.


Mit Faktor 5 beschreibt Ulrich von Weizsäcker wie und warum nachhaltiger Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht nur weitere irreversible Umweltschäden abmindern oder sogar abwenden könnte, sondern neue und vor allem starke wirtschaftliche Perspektiven eröffnen müsste. Kern seiner Beobachtungen sind lange Wachstums- und Innovationszyklen in Technologie und Wirtschaft wie z.B. die Zeit von Eisenbahn, Dampfmaschine, Stahl und Baumwolle von ca. 1850 – 1900 oder die Zeit von Petrochemie, Elektronik, Luft- und Raumfahrt von ca. 1950 bis 2000, die sich in chronologischer Folge ablösen. Jeder neue Zyklus basiert auf seinen eigenen Paradigmen und macht die Vorgänger in der Funktion, Innovation und Wachstum anzutreiben, weitestgehend obsolet. Die Digitalisierung zuvor analoger Prozesse ist ein gut fassbares Beispiel für den disruptiven Charakter dieser Megazyklen. Die Monetarisierung von Medien durch Werbung hat das alte Printmodell abgelöst und wird nun nicht mehr durch die klassischen Verlagshäuser, sondern durch digitale Riesen wie Google dominiert. Amazon zeigt, wie schwierig es heute für den Einzelhandel geworden ist, noch konkurrenzfähig zu bleiben und selbst die großen Banken müssen sich heute mehr und mehr gegen innovative Fin Tech-Unternehmen behaupten.


Den Umweltschutzaspekt bringt von Weizsäcker durch den Verweis auf die bislang geschichtlich nachvollziehbaren Zyklen wie z.B. den Boom der Petrochemie ein. Diese basierten auf mehr oder minder ungebremstem Verbrauch von Energie, Wasser und Mineralien (S. 25), um Gewinne zu erzeugen. Angesichts der resultierenden, wissenschaftlich belegten und zunehmend auch von der internationalen Politik als menschlich erzeugt anerkannten Umweltschäden, ist eine solche Wachstumsstrategie jedoch nicht mehr zukunftsfähig. Von Weizsäcker fordert deshalb, dass der neue Zyklus grün sein muss und beschreibt anschließend Gründe, Bedingungen und Strategien für einen Paradigmenwechsel, der hohe produktionstechnische Nachhaltigkeit mit starkem wirtschaftlichem Wachstum verbinden soll.


Die ökologische Transformation ist auch eine wirtschaftliche Transformation


Die Bedingungen für diese Megazyklen (Kondratjew-Zyklen) lassen sich darin zusammenfassen, dass sich über Zeit bestimmte Bedürfnisse herauskristallisieren, die erst durch neue Technologien erfüllbar werden. So hat es uns z.B. erst die fortschreitende Entwicklung der Digitalisierung ermöglicht, Arbeitsprozesse dermaßen intelligent zu automatisieren, zu verknüpfen und zu virtualisieren, dass die Funktion und daraus resultierend auch der Bedarf an menschlicher Arbeitskraft sehr viel differenzierter betrachtet wird, als es noch in den 1990er Jahren der Fall war. Hinzu kommt, dass die Digitalisierung neue und bislang nicht nutzbare Dimensionen der Datensammlung und -auswertung eröffnet, die mit ebenso neuen Infrastrukturen einhergehen, die ihrerseits wieder neue Möglichkeiten der Anwendung gewonnener Erkenntnisse ermöglichen. In Kombination mit technologischen Neuerungen, welche die Effizienz des Umgangs mit vorhandenen Ressourcen drastisch erhöhen, ergibt sich ein Gesamtbild, innerhalb dessen der grüne Megazyklus der erste sollte, bei dem die Ressourcenproduktivität schneller wächst als die Arbeitsproduktivität (S.34). Unternehmerischer Erfolg würde in diesem Fall nicht mehr primär an gesparter Arbeitskraft im Vergleich zur Produktivität gemessen, sondern am effizienten Umgang mit Ressourcen im Vergleich zur Produktivität.


Unternehmerischer Erfolg sollte nicht an gesparter Arbeitskraft im Vergleich zur Produktivität gemessen werden, sondern am Ressourcenverbrauch im Vergleich zur Produktivität.


Die wirtschaftliche Perspektive, die damit einhergeht, ist frisches Kapital nicht mehr rückwärtsgerichtet, sondern mit Blick nach vorn (S. 35), d.h. in Technologien und Ideen zu investieren, welche die Ressourcenproduktivität erhöhen. So werden laut Weizsäcker auch diejenigen Länder starke wirtschaftliche Konkurrenzvorteile ausspielen können, die die Knappheit der globalen Ressourcen nicht weiter ausblenden, sondern das Ressourcenmanagement im Hinblick auf Nachhaltigkeit stark optimieren. Der disruptive Charakter neuer Megazyklen sorgt darüber hinaus dafür, dass Kapitalanlagen, die früh genug in den entsprechenden Bereichen angelegt wurden, schließlich auch Skalierungsvorteile gegenüber denjenigen ausspielen können, die erst noch aufschließen müssen. Die in Faktor 5 angebotenen Strategien zur Steigerung der Ressourcenproduktivität orientieren sich an den Schlüsselkonzepten Energieeffizienz, Übergang zu klimaneutralen Treibstoffen, Rückgewinnung von Wärme und Strom, erneuerbare Energien, Recycling, Produktverbesserungen, Materialeffizienz und Verminderung anderer Treibhausgase als CO2 (vgl. S. 47). Diese heute mehrheitlich als konventionell betrachteten Anlagefelder machen Investitionen in diesen Bereichen zu einer starken Kombination aus bekannten und deshalb verlässlichen Mustern sowie neuen Methoden der Effizienzsteigerung.


Effizienzsteigerung durch Ressourcenmanagement und interdisziplinären Austausch


Vor diesem Hintergrund begründet Weizsäcker die Notwendigkeit der Wende hin zum grünen Megazyklus mit einem nicht verhandelbaren Grundbedarf an Ressourcen, der analog zum Anstieg der Weltbevölkerung wächst. Dieser Bedarf ist mit einem Business as Usual (S.13) Ansatz hinsichtlich unseres Umgangs mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen langfristig nicht mehr zu decken. Dies gilt besonders mit Blick auf die abnehmende Regenerationsfähigkeit durch uns genutzter Ressourcenquellen aufgrund von Umweltverschmutzung und Übernutzung. Hinzu kommt schließlich, dass die großen Hoffnungsträger der Wirtschaft wie z.B. die Biotechnologie ihre Heilsversprechen als Wachstums- und Innovationstreiber nicht einlösen konnten. Die Grenzen der Landwirtschaft sind natürlich gesetzt, werden durch abnehmende Fruchtbarkeit der Böden sichtbar und konnten z.B. auch durch genetisch verändertes Saatgut bislang nicht maßgeblich ausgedehnt werden (vgl. S. 25-28). Ulrich von Weizsäcker liefert mit seinem Buch wissenschaftliche Grundlage und pragmatisches Plädoyer zugleich für die Idee, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit fest miteinander zu verbinden und als unternehmerische Einheit zu denken.


Ciconias sieht gute Indikatoren für das Eintreten der grünen Wende


Die Ciconias Gruppe versteht sich als Industrieholding für die ökologische Transformation und sieht sich mit dieser strategischen Ausrichtung durch die in Faktor 5 beschriebene Dynamik bestätigt. Von Weizsäcker zeichnet nicht nur die objektive Notwendigkeit einer grünen Wende nach, sondern zeigt, dass die für einen grünen Megazyklus notwendigen Voraussetzungen in 2009 bereits angelegt waren. Seit Erscheinen des Buches wurden technologische Produktionsweisen aber nicht nur konsequent weiterentwickelt, sondern um gänzlich neue Technologien und Möglichkeiten erweitert. Die Wissenschaft arbeitet zunehmend interdisziplinär und kombiniert die in dieser Hinsicht relevanten wirtschaftstheoretischen Überlegungen mit Ergebnissen aus der Umweltforschung, um die daraus gewonnenen Erkenntnisse in ihre Zukunftsstrategien mit einzubeziehen. Parallel dazu werden auch die politischen Rahmenbedingungen, die eine grüne Wende überhaupt erst ermöglichen, nach und nach in den dafür relevanten Gesetzgebungen verankert. Hierfür sind beispielsweise die systematische Förderung von Elektroautos, der European Green Deal oder der (geplante) Ausstieg aus nicht-erneuerbaren Energien gute Indikatoren.


Grüne Investitionen lohnen sich langfristig


Die Ciconias Gruppe arbeitet aus der Überzeugung heraus, dass der grüne Megazyklus bereits angefangen hat und investiert deshalb konsequent in die ökologische Transformation von Wirtschaft und Industrie. Die Notwendigkeit für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen ist nicht mehr weiter reduzierbar, aber das Potential, ökologisch richtige Maßnahmen mit unternehmerisch starken Entscheidungen zu verbinden ist noch lange nicht ausgeschöpft. Genau deshalb bietet ein differenziertes Geschäftsmodell, dass sich gezielt auf grüne Technologien und Infrastrukturen konzentriert, aus unserer Sicht auch überdurchschnittlich gute Perspektiven auf langfristig stabile Investitionsgrundlagen mit hohem wirtschaftlichen Potential.


 
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